För­de­rung der rechts­wid­ri­gen Ein­rei­se: Anni Lanz verurteilt

Die Men­schen­rechts­ak­ti­vis­tin wur­de vom Bezirks­ge­richt Brig für ihr soli­da­ri­sches Han­deln schul­dig gesprochen. 

Gera­de heu­te – 70 Jah­re nach der Ver­ab­schie­dung der All­ge­mei­nen Erklä­rung der Men­schen­rech­te – wur­de Anni Lanz vom Bezirks­ge­richt Brig für ihr soli­da­ri­sches Han­deln ver­ur­teilt. Sie wur­de wegen «Erleich­te­rung der rechts­wid­ri­gen Ein­rei­se in die Schweiz» in einem leich­ten Fall schul­dig gespro­chen (Art. 116 Ausländergesetz).

Die Men­schen­rechts­ak­ti­vis­tin woll­te im ver­gan­ge­nen Febru­ar einen Afgha­nen, der nach Ita­li­en aus­ge­schafft wor­den war, von Domo­dos­so­la zurück in die Schweiz holen. Nebst der unrecht­mäs­si­gen Aus­schaf­fung begrün­det sie ihr Han­deln damit, dass sie den kran­ken und sui­zid­ge­fähr­de­ten Afgha­nen bei Tem­pe­ra­tu­ren von minus 10 Grad nicht auf der Stras­se las­sen konn­te. Wie die SBAA berich­te­te, fand am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag in Brig der Pro­zess statt.

In sei­nem Urteil argu­men­tiert der Rich­ter ins­be­son­de­re damit, dass vor Gesetz alle gleich sind und Anni Lanz daher trotz guter Inten­ti­on bestraft wer­den müs­se. Im mass­ge­ben­den Zeit­punkt habe für den Afgha­nen kei­ne unmit­tel­ba­re Lebens­ge­fahr bestan­den. Das Bezirks­ge­richt hob die beding­te Geld­stra­fe auf, erhöh­te aber die Bus­se. Zudem muss Anni Lanz die Ver­fah­rens­kos­ten tra­gen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die SBAA kri­ti­siert das Urteil, das eine Kri­mi­na­li­sie­rung von huma­ni­tä­rer Hil­fe und Soli­da­ri­tät zur Fol­ge hat. Men­schen, die sich unei­gen­nüt­zig, fried­lich und soli­da­risch ein­set­zen und kei­ne finan­zi­el­len Vor­tei­le aus ihrem huma­ni­tä­ren Han­deln zie­hen, sol­len geschützt und nicht sank­tio­niert werden.

Medi­en­mit­tei­lung von Amnes­ty Inter­na­tio­nal: Flücht­lings­hel­fe­rin in Brig ver­ur­teilt – Amnes­ty Inter­na­tio­nal kri­ti­siert Urteil scharf

Bericht der Aar­gau­er Zei­tung: Flücht­lings­hel­fe­rin Anni Lanz wegen Schlep­per­tä­tig­keit ver­ur­teilt – und so viel kos­tet es die 72-Jährige