Tag der Kin­der­rech­te: Das Netz­werk Kin­der­rech­te Schweiz zieht Bilanz

Das Netz­werk Kin­der­rech­te Schweiz hat am Tag der Kin­der­rech­te sei­ne Zwi­schen­bi­lanz zur Umset­zung der Emp­feh­lun­gen des UN-Kin­der­rechts­aus­schus­ses an die Schweiz ver­öf­fent­licht. Die SBAA ist Teil des Netz­werk Kin­der­rech­te Schweiz, des­sen Mit­glie­der sich für die Aner­ken­nung und Umset­zung der UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on in der Schweiz einsetzen.

In sei­ner Zwi­schen­bi­lanz mit dem Titel «Wie steht es um die Rech­te geflüch­te­ter Kin­der in der Schweiz? – Zwi­schen­bi­lanz zur Umset­zung der Emp­feh­lun­gen des UN-Kin­der­rechts­aus­schus­ses an die Schweiz» kommt das Netz­werk zum Schluss, dass die Rech­te von geflüch­te­ten Kin­dern in der Schweiz nur unge­nü­gend umge­setzt werden.

Der Medi­en­mit­tei­lung sind fol­gen­de Wort zu ent­neh­men: «Es besteht ein ekla­tan­tes Miss­ver­hält­nis zwi­schen Migra­ti­ons­kon­trol­le und Schutz­ge­dan­ke – zu Las­ten der Kin­der und ihrer Rech­te. Das Wohl und die Inter­es­sen der Kin­der ste­hen im Asyl­we­sen offen­sicht­lich nicht im Zen­trum. Viel­mehr füh­ren die restrik­ti­ven poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen dazu, dass betrof­fe­ne Kin­der ihre Rech­te nur beschränkt oder gar nicht wahr­neh­men kön­nen und die Lebens­be­din­gun­gen ihre Ent­wick­lung und ihr Wohl­be­fin­den gefähr­den. So zei­gen aktu­el­le Stu­di­en zu Kin­dern in Not­hil­fe­st­ruk­tu­ren auf, dass die Lebens­be­din­gun­gen der betrof­fe­nen Kin­der ihre Ent­wick­lung und ihr Wohl­be­fin­den gefähr­den. Die­ser Zustand ist skan­da­lös und nicht län­ger trag­bar. Die asyl­po­li­ti­sche Debat­te hat sich in den letz­ten Mona­ten noch ein­mal deut­lich ver­schärft. So wird der kin­der- und men­schen­recht­li­che Anspruch auf Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung von einer brei­ten poli­ti­schen Koali­ti­on in Fra­ge gestellt.»

Die Prä­si­den­tin des Netz­werks Kin­der­rech­te Schweiz führt wei­ter aus: «Die Schweiz hat sich mit der Rati­fi­ka­ti­on der UN-KRK ver­pflich­tet, die Kin­der­rech­te zu ach­ten. Es darf nicht sein, dass die Kin­der­rech­te nun zum Spiel­ball par­tei­po­li­ti­scher Inter­es­sen wer­den.» Das Netz­werk Kin­der­rech­te Schweiz for­dert des­halb, dass Poli­tik und Ver­wal­tung die Rech­te von geflüch­te­ten Kin­dern ach­ten und die­se Kin­der als das betrach­ten, was sie sind: eine beson­ders ver­letz­li­che Grup­pe von Kin­dern, die dar­auf ange­wie­sen sind, dass ihre Rech­te geschützt werden.

Das Netz­werk Kin­der­rech­te appel­liert daher an ein natio­na­le Kin­der­rechts­po­li­tik und ‑stra­te­gie mit einem gemein­sa­men Rah­men und kla­ren KRK-kon­for­men Vor­ga­ben für die Kan­to­ne, um der unter­schied­li­chen Aus­ge­stal­tung der Kin­der­rech­te in den Kan­to­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Fer­ner spricht es sich für die Ver­bes­se­rung der Daten­la­ge aus, um die bestehen­den Erhe­bun­gen der kin­der­recht­li­chen Situa­ti­on zu har­mo­ni­sie­ren und kon­ti­nu­ier­lich aus­wer­ten zu kön­nen. Nur so kön­nen Miss­stän­de über­haupt erkannt werden.

Wei­ter­füh­ren­de Links: EKM-Stu­die – Not­hil­fe­re­gime in der Schweiz ver­letzt Kin­der­rech­te, Etap­pen­er­folg beim Fami­li­en­nach­zug für vor­läu­fig auf­ge­nom­me­ne Personen

20. Novem­ber 2024 (ls)