Fami­li­en­nach­zug und das Recht auf Familienleben

In ihrer ers­ten gemein­sa­men Publi­ka­ti­on zei­gen die Schwei­ze­ri­sche Beob­ach­tungs­stel­le für Asyl- und Aus­län­der­recht sowie die Beob­ach­tungs­stel­len der West- und Ost­schweiz auf, dass es beim Fami­li­en­nach­zug sowohl auf­grund der gesetz­li­chen Grund­la­gen als auch der Geset­zes­an­wen­dung immer wie­der zu schwie­ri­gen und aus­weg­lo­sen Situa­tio­nen kommt. Die Rech­te der Betrof­fe­nen ste­hen dabei dem öffent­li­chen Inter­es­se an einer restrik­ti­ven Ein­wan­de­rungs­po­li­tik gegenüber.

Als stos­send und wenig fami­li­en­freund­lich erwei­sen sich zahl­rei­che gesetz­li­che Hür­den und Beschrän­kun­gen gegen­über Per­so­nen aus Dritt­staa­ten. Für Migran­tIn­nen, die sich erst kur­ze Zeit in der Schweiz auf­hal­ten, sind die mate­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen unter Ein­hal­tung der knap­pen Nach­zugs­fris­ten nur sehr schwie­rig zu erfüllen.

Beson­ders frap­pant ist auch die Tat­sa­che, dass Schwei­ze­rIn­nen beim Nach­zug ihrer Fami­li­en­mit­glie­der mas­siv schlech­ter gestellt sind als Ange­hö­ri­ge von EU-/EFTA-Staa­ten (Inlän­der­dis­kri­mi­nie­rung).

Die Beob­ach­tungs­stel­len kom­men auf­grund ihrer Fall­ana­ly­sen zum Schluss, dass die stren­gen Vor­aus­set­zun­gen für den Fami­li­en­nach­zug regel­mäs­sig mit dem Recht auf Fami­li­en­le­ben (Art. 8 EMRK sowie Art. 13 BV) und ande­ren grund- und men­schen­recht­li­chen Garan­tien kollidieren.

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