«Gefangene des Schicksals» begleitet Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Alltag in der Schweiz. Mahmad, ein Deserteur, Sanam, von ihrem kleinen Sohn getrennt, Ezat, der sich um seine zurückgelassene Mutter sorgt und der Jugendliche Omid, der mit überwältigendem Heimweh zu kämpfen hat, empfinden alle Ohnmacht angesichts ihres Schicksals. Nach den Strapazen der Flucht stehen sie nicht nur vor der Herausforderung, sich als Asylsuchende in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, sondern sind mit dem schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsbewältigung konfrontiert. In ihren dunklen Momenten bezeichnen sie sich als «Gefangene des Schicksals», doch dank Freundschaft, Zusammenhalt und Humor schöpfen sie immer wieder Hoffnung.
Ist uns vorbestimmt, was für ein Leben wir führen müssen? Sind wir unserem Schicksal ausgeliefert? Mehdi Sahebi, selbst in den 1980er Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflohen, eröffnet uns in seinem neuen Dokumentarfilm eine einzigartige Perspektive und schafft eine bemerkenswerte emotionale Nähe zu den Protagonist:innen. Nach dem Gewinn des Hauptpreises der Semaine de la critique mit «Zeit des Abschieds», feierte der Filmemacher mit «Gefangene des Schicksals» eine erfolgreiche Rückkehr in die prestigeträchtige Sektion des Filmfestivals Locarno.
Die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht SBAA präsentiert den Film «Gefangene des Schicksals» im Kino Cinématte und moderiert das Filmpodium. Mit dabei sind Vera Huter (Geschäftsleiterin, SBAA), Alicia Giraudel (Menschenrechtsexpertin, Amnesty International Schweiz), Lars Scheppach (Jurist, Fachstelle für Familiennachzug Schweizerisches Rotes Kreuz), Dr. Urs Ruckstuhl (Psychotherapeut), Denise Efionayi-Mäder (Vizedirektorin, Schweizerisches Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien, Universität Neuchâtel) und Mehdi Sahebi (Regisseur). Der thematische Schwerpunkt des Abends liegt auf dem provisorischen Leben in der Schweiz. Die SBAA zeigt auf, dass eine Zukunftsplanung und die Bestimmung über das eigene Leben in einem provisorischen Zustand schwierig oder gar unmöglich ist. Dies trifft etwa für Geflüchtete Personen zu, die auf ihren Asylentscheid warten, Personen, die in der Schweiz nur vorläufig aufgenommen werden oder Familien, die darauf warten, sich in der Schweiz wiedervereinigen zu können.
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