Kreativ, pointiert und humorvoll brachten die WortkünstlerInnen Renato Kaiser, Fatima Moumouni, Daniela Dill und Meloe Gennai Migrationsgeschichten von Menschen in der Schweiz und ihre teilweise absurden Erfahrungen mit dem Migrationsrecht vor über 250 ZuschauerInnen auf die Bühne. Als Quelle dienten ihnen die von der SBAA dokumentierten Fälle.
Fatima Moumouni fehlten nach ihrer rasanten, dichten Präsentation ausgewählter Fälle die Worte: „Und jetzt sind die Worte des Textes ausgeschöpft, ich verbleibe ein bisschen sprachlos. Über die Gewalt, die hier passiert, von der immer abgelenkt wird“.
Renato Kaiser begrüsste die Idee der SBAA, die Geschichten anzusprechen, sagte aber: „Am liebsten wäre mir, diese Veranstaltung würde gar nicht stattfinden bzw. müsste nicht stattfinden. Das hiesse nämlich, es gäbe das Problem gar nicht – und zwar nicht, weil wir es ignorieren, sondern weil es bereits angepackt und gelöst wurde“.
Die Auftritte der WortkünstlerInnen fanden im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen der SBAA am vergangenen Freitag im Progr in Bern statt. Tarek Naguib, Jurist und Publizist, und Ruth-Gaby Vermot, Präsidentin der SBAA, regten mit ihren Eröffnungsreden zum Nachdenken an. Einen weiteren Zugang zur Thematik Migration – Flucht – Asyl bot das Kollektiv Luftlinie mit seinen Kunstinstallationen. Für das kulinarische Wohl des Publikums sorgte das Solinetz Bern mit einem reichhaltigen Buffet, und die Band Nobody Reads liess den Abend musikalisch ausklingen.